Der renommierte amerikanische Wissenschaftler Roger Pielke hat in einem sehr differenzierten Beitrag zu den australischen Buschfeuern zu Beginn des Jahres 2020 Stellung genommen:
Wir leben in einer Zeit, in der jedes extreme Wetter oder klimabedingte Ereignis unmittelbar mit dem vom Menschen verursachten Klimawandel in Verbindung gebracht wird. Bei solchen Assoziationen geht es oft nicht wirklich um die Wissenschaft des Klimas, sondern eher um ein Symbol, das im politischen Kampf um den Klimawandel mahnt.
Nach den Aussagen der Australischen Akademie der Wissenschaften sind die Zusammenhänge allerdings viel komplizierter:
„Buschfeuer stellen, zusammen mit anderen Herausforderungen in Bezug auf Wetter und Klima, komplexe und weitreichende Probleme dar. Bevölkerungswachstum, Klimawandel, Temperaturextreme, Dürren, Stürme, Wind und Überschwemmungen überschneiden sich in einer Weise, die nur schwer zu entwirren und zu bewältigen ist.“ Und anstatt den Wechsel einzelner Politiker zu fordern, fordert die Akademie eine verbesserte Politik: „Alles, einschließlich der Stadtplanung, der Baunormen, der Wiederherstellung von Lebensräumen, der Erhaltung der biologischen Vielfalt und der Artenvielfalt sowie des Land-, Wasser- und Wildtiermanagements wird sorgfältige und maßvolle Überlegungen erfordern.„
Während in anderen Gegenden der Welt wie z.B. im Amazonasgebiet, im Mittelmeerraum, Skandinavien und Nordamerika eine gewisse Wahrscheinlichkeit für einen Zusammenhang zwischen Feuern und Klimaänderung besteht, kann nach einer Studie in Australien kein solcher Zusammenhang gefunden werden.